Cottbus – Frankfurt (Oder): RSSLOs neue Strecke bringt frischen Wind nach Brandenburg

Die Strecke verläuft durch den Südosten Brandenburgs, startet in Cottbus und führt zunächst über Peitz Ost nach Guben, ehe es weitergeht bis zum Endpunkt Frankfurt (Oder). In ihrer heutigen Form besteht die Verbindung aus mehreren Abschnitten mit jeweils ganz eigener Geschichte und Charakter. Das macht sie auch für Simulationsfreunde besonders reizvoll – gerade wenn man einen gewissen Sinn für regionale Eisenbahnthemen mitbringt.

Cottbus – Guben: Zwei Gleise, viel Vergangenheit

Der erste Abschnitt nach Guben gehört zur ehemaligen Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn. Bereits 1871 nahm dieser Teil seinen Betrieb auf und verband einst Cottbus direkt mit dem polnischen Bentschen – später kamen Direktverbindungen bis nach Halle, Leipzig und sogar Königsberg hinzu. Nach dem Krieg wurde ein Teil der Strecke stillgelegt, das zweite Gleis demontiert und später wieder aufgebaut. Mit der Zeit verschob sich die Nutzung – von Fernzügen über Interzonenzüge bis hin zu modernen Regionalverbindungen.

Ein größerer Einschnitt kam 2002 mit der Stilllegung eines Abschnitts zugunsten des Braunkohletagebaus Cottbus-Nord. Die neue Trasse wurde kurzerhand westlich um den Tagebau herumgelegt. Wer beim Fahren im Simulator genau hinschaut, kann hier also indirekt auch ein Stück Strukturwandel mitverfolgen.

Heute wird der Abschnitt zwischen Cottbus und Guben vor allem vom RE 10 bedient – alle zwei Stunden rollt dieser durch die Lausitz, mit Weiterführung über Eisenhüttenstadt bis Frankfurt (Oder). Im Berufsverkehr gibt’s zusätzliche Züge über Berlin, allerdings ohne Zwischenhalt. Kurzum: Wer Nahverkehr mag, kommt hier auf seine Kosten – auch wenn die Strecke historisch noch viel mehr zu erzählen hat.

Guben – Frankfurt (Oder): Teil der europäischen Achse

Ab Guben verläuft die Strecke weiter nach Frankfurt (Oder) – und wird damit Teil einer internationalen Verbindung. Denn der Abschnitt ist in die Ausbaustrecke Berlin–Frankfurt (Oder) eingebettet, die wiederum auf den europäischen Korridor Paris–Berlin–Warschau–Moskau verweist. Modernisiert, elektrifiziert und für bis zu 160 km/h ausgebaut, fährt man hier nicht nur durch Brandenburg, sondern spürt gleichzeitig ein Stück Fernverkehrsrealität.

Auch wenn der Fernverkehr heute eher zwischen Berlin und Warschau dominiert – unter anderem durch den EuroCity Berlin-Warszawa-Express – ist der Abschnitt für Güterverkehr und Regionalzüge weiterhin bedeutend. Der RE 1 der ODEG ist hier eine bekannte Größe und ergänzt das Angebot.

Und im Train Simulator?

Bisher hat RSSLO noch keine konkreten Details zu Rollmaterial oder Features verraten, aber schon jetzt ist klar: Die Mischung aus Hauptbahn, Regionalverkehr und internationaler Kulisse dürfte einiges an Potenzial bieten. Und das alles in einer Region, die im Simulator bislang kaum Beachtung fand – es muss nicht immer Berlin sein.

Wer gerne moderne Nahverkehrseinsätze fährt, sich für reale Streckengeschichte interessiert oder einfach Lust auf etwas Neues hat, dürfte mit Cottbus–Frankfurt (Oder) auf seine Kosten kommen. Vor allem in Verbindung mit RSSLOs bisherigen Strecken rund um Ostdeutschland ergibt sich hier vielleicht bald ein größeres Netz.

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Was haltet ihr von der Ankündigung? Seid ihr mit dem RE 10 oder RE 1 schon selbst gefahren? Und was wünscht ihr euch für die Umsetzung der Strecke – vielleicht ein Fokus auf Detailtreue oder eine dichte Fahrplangestaltung im Berufsverkehr?