Wie funktionieren eigentlich Zielanzeigen?
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Simulatoren-News -
9. März 2025 um 14:00 -
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Nun gibt es viele verschiedene Hersteller verschiedener Arten von Zielanzeigen, welche wir euch hiermit gerne präsentieren möchten.
Dieser Artikel klärt über grundlegendes Wissen und namhafte Hersteller auf und befasst sich sogar grob damit, wie man eine ausrangierte Zielanzeige im eigenen Heim ansteuern und beschildern kann!
Rollband
Das damals eingesetzte Rollband mag zwar seinen eigenen Charme haben, aber es hatte vor allem einen sehr großen Nachteil: Es war unflexibel. Die Zieltexte sind fest gedruckt und das machte Anpassungen quasi unmöglich - oder nur mit enormen Aufwand verbunden. Diese Problematik leitete das Zeitalter der "Matrix" ein, wo wir gleich zum ersten Typen kommen.
Bus der BVG mit Rollband.
Flipdot
Flipdot-Anzeigen bieteten erstmals die Möglichkeit, Zieltexte schnell und veränderbar zu schildern. Die kleinen grün-gelben Metallplättchen überzeugten mit ihrer guten Lesbarkeit bei Tag. Bei Nacht wurden die Dots mit Leuchtstoffröhren angeleuchtet. Später gab es auch FlipLED bzw. FlipdotLED. Jeder Dot hat ein eigenes LED-Lämpchen, das bei Ansteuerung des Plättchen mit dazugeschaltet wird.
Der Clue dahinter: Ein Metallplättchen mit einer schwarzen und einer grün-gelben Seite. Dieses Plättchen kann sich einfach durch das Ansteuern der Magnetspule drehen. Nun hat man natürlich nicht ein Plättchen, sondern viele. Üblicherweise 16, 19 oder 24 Zeilen mit 112-189 Spalten.
Namhafte Hersteller sind u. a. BROSE und LAWO, aber auch gorba und BUSE.
19x28 FlipLED Modul von BUSE.
19x126 FlipLED Frontanzeige von BUSE.
LCD
Liquid Crystal Display (LCD) Anzeigen sind sehr charakteristisch für ihre grüne Schrift. Sie bieten teilweise sehr hohe Auflösungen. Wahrscheinlich sind LCD wohl durch die BVG sehr bekannt. Hier funktioniert die Darstellung durch Flüssigkristalle, die Licht entweder durchlassen oder blockieren. Hinter dem LCD Panel befindet sich eine entsprechende Hintergrundbeleuchtung. Je nach elektrischer Spannung sind die Flüssigkristalle so verteilt, dass sie bestimmte 'Pixel' beleuchten oder dunkel lassen. Davor sitzt dann eine grüne Filterplatte, sodass wir als Fahrgäste das Ziel als einfach grünen Text lesen können.
Namhafte Hersteller sind u. a. LAWO, gorba und ISA.
LAWO LCD Anzeige in einem Bus der BVG.
LED
Zielanzeigen mit light-emitting-diods (LED) sind die populärsten Anzeigen. Sie bieten hohe Auflösungen, ein klares Schriftbild und eine hohe Leuchtkraft. Sie sind mechanisch belastbarer als Flipdots. Heutzutage werden fast ausnahmslos nur noch LED-Anzeigen bestellt. Sie funktionieren auch sehr einfach. Kleine LEDs sind nebeneinander angeordnet. Da gibt es verschiedene Leuchtdichten, die Bestellsache sind. Diese Dioden werden einfach angesteuert und leuchten dann. Es ist kein mechanisches Umklappen eines Metallplättchens nötig. Es braucht keine Filterplatte davor, weil LEDs direkt in der gewünschten Farbe leuchten können. Das macht sie eben so beliebt.
Namhafte Hersteller sind u. a. LAWO, aesys, mobitec, BUSE und bustec.
Ausschnitt einer 19x140 Frontanzeige von Transit Media.
BVG Bus mit weißer LAWO LED Anzeige.
Held-Reisen Bus mit orangener gorba LED Anzeige.
Ansteuerung zuhause
Die erste Frage, die sich wohl auftut, ist, woher man diese Anzeigen überhaupt bekommt. Oft werden sie auf kleinanzeigen bzw. eBay verkauft. Man kann sich aber auch immer gut bei Autoverwertungen umschauen.
Wer sich eine Anzeige zugelegt hat sollte auf jeden Fall zuerst darauf achten, dass es sich auch wirklich um eine IBIS-Wagenbusfähige Anzeige handelt. Es gibt nämlich auch Ansteuerungsmöglichkeiten wie den MONO-Bus, welcher nur mit dem entsprechenden Steuergerät benutzt werden kann. Außerdem sollte es im besten Fall eine Freitextanlage sein. Nur dann kann man komplett freie Texte schildern. Bei Festtext wird eine Zielnummer geschickt. Das mag vielleicht auch interessant sein, wenn man eine Festtextanlage z. B. aus der Heimatstadt ergattert. Eine Umprogrammierung auf Freitext ist generell möglich, aber im Einzelfall unterschiedlich.
Was unbedingt benötigt wird, um so eine Anzeige mit dem eigenen Laptop / Computer anzusteuern, ist ein IBIS-Wagenbus auf RS232 Schnittstellenwandler. Aktuell sind zwei verschiedene Produkte zu empfehlen. Der in der Omsi-Community bekannte Christian Rolle (Chrizzly92) verkauft solche Wandler auf kleinanzeigen -> Link
Alternativ ist auch der ibiwork zu empfehlen -> Link
Dann muss man nur noch die Anzeige mit dem Wandler verkabeln. Beide Geräte brauchen 24V Spannung. Die Wagenbuskabel müssen einfach an den Wandler angeschlossen werden. Dafür gilt folgende Farbbelegung:
- weiß -> Wagenbus Sendedaten (WBSD)
- braun -> Wagenbus Sendemasse (WBSM)
- grün -> Wagenbus Empfängermasse (WBEM)
- gelb -> Wagenbus Empängerdaten (WBSD)
Ist das getan, kann man die Anzeige mit Programmen wie WinIBIS beschildern und seinen Spaß haben.
Die Daten werden über verschieden Datensätze geschickt. In der Regel:
- DS001 für Linie
- DS001a für Sonderzeichen
- DS003 für Zielnummer
- DS003a oder DS021(T) für freien Zieltext
Natürlich können Telegramme für den Zieltext je nach Programmierung abweichen.
Falls es andere Probleme gibt, kann man sich im IBIS-World Forum melden -> Link
Wir hoffen, dass ihr einen tieferen Einblick in die Welt der Zielanzeigen gewinnen konntet und wünschen euch viel Spaß, falls ihr euch eine zulegt!
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Ich bin der fleißige Schreiber der Artikel für die Simulatoren-News.
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