„Bus Driving Sim 22“: Zwei Jahre später – Wo stehen wir heute?
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Simulatoren-News -
23. Dezember 2024 um 14:00 -
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Auch zwei Jahre nach dem Release bleibt die Grafik einer der größten Pluspunkte des Spiels. Die Fahrzeuge sind detailreich modelliert, und Licht- sowie Wettereffekte bringen eine gewisse Atmosphäre ins Spiel – zumindest auf den ersten Blick. Besonders charmant bleibt der Einbau humorvoller Details wie Schafen oder Ziegen, die gemächlich über die Straße trotten und einem den Tag versüßen. Doch diese kleinen Lichtblicke können nicht ganz über kaschierte Ecken und Kanten hinwegtäuschen.
Eine der größten Kritikpunkte ist die Atmosphäre der Karten – insbesondere der bayerischen Map. Wer sich auf idyllische Alpendörfer, Fachwerkhäuser und das typische Flair freut, wird enttäuscht. Stattdessen fühlt sich die Karte an, als hätte man irgendwo in Osteuropa eine bayerische Flagge aufgehängt und es „Bayern“ genannt. Vielleicht liegt das am rumänischen Entwicklerstudio, das die Region nicht authentisch nachempfinden konnte. Wer sich hier wie ein echter bayerischer Busfahrer fühlen möchte, bleibt mit einem seltsam generischen Setting zurück, das jegliche Tiefe vermissen lässt.
Egal ob zum Release oder heute: Die Fahrphysik bleibt ein großes Ärgernis. Selbst zwei Jahre später fühlt sich das Lenken eher wie das Navigieren eines Bootes an als wie das Steuern eines Busses. Der Bus rutscht unnatürlich, besonders bei Kurvenfahrten, und es fehlt die Präzision, die man in einem Fahrsimulator erwartet. Auch Lenkrad-Nutzer haben weiterhin wenig Grund zur Freude: Viele Modelle werden nicht unterstützt, und die wenigen, die funktionieren, liefern ein enttäuschendes Fahrerlebnis.
Zwei Jahre sind eine lange Zeit, um neue Inhalte, Bugfixes und Features zu liefern – Bus Driving Sim 22 hat diese Zeit offenbar verschlafen. Der Karrieremodus bleibt monoton, die Karten sind klein, und die Interaktivität beschränkt sich auf das Wesentliche. Türen lassen sich nicht einzeln steuern, der FOV (Blickwinkel) ist immer noch begrenzt, und kreative Freiheiten sucht man vergeblich. Warum kann ich nicht nur die Hälfte der Fahrgäste mitnehmen, wenn ich einfach mal Lust darauf habe? Solche Details würden dem Spiel Charakter geben, fehlen aber leider komplett.
Immerhin läuft das Spiel auf vielen Plattformen, von PC und Konsolen bis hin zu Android und iOS. Besonders positiv: Die Android-Version ist kostenlos im Playstore verfügbar, was zumindest einen Test für jeden erleichtert. Doch auch hier schwankt die Performance stark. Auf dem PC können Lüfter schnell zum Düsenjet mutieren, während auf der Switch die Grafik deutlich reduziert ist.
Ein weiteres Problem, das die Community häufig anspricht, ist die Update-Politik – oder besser gesagt, das Fehlen einer solchen. Seit über einem Jahr gab es keine größeren Updates, wodurch Bugs bestehen bleiben und neue Features ausbleiben. Wer auf langfristige Verbesserungen gehofft hat, wird enttäuscht.
Bus Driving Sim 22 hat auch zwei Jahre nach seiner Veröffentlichung seine Stärken – vor allem in der Grafik und im Detailreichtum. Doch die schwammige Fahrphysik, die generischen Karten und die fehlenden Updates werfen einen Schatten auf das Gesamtbild. Besonders die Atmosphäre der Karten, wie das vermeintliche „Bayern“, zeigt, dass hier Potenzial verschenkt wurde.
Für Fans von Bussimulatoren mag es eine interessante Ergänzung sein, aber für Neueinsteiger lohnt es sich, auf einen Sale zu warten. Oder du testest erst einmal die kostenlose Android-Version – das schont deinen Geldbeutel!
Bilder:
Link zum Spiel: https://store.steampowered.com/app/1032700/Bu…pp_reviews_hash
Hat sich Bus Driving Sim 22 deiner Meinung nach gelohnt, oder bleiben die Baustellen zu groß? Lass es uns wissen!
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