ICE L: Zukunft oder Etikettenschwindel? Was der neue Zug wirklich kann!

Gebaut wird das Ganze vom spanischen Hersteller Talgo. Ein kompletter Zug ist knapp 236 Meter lang, besteht aus 17 Wagen und bietet Platz für alles, was man von einem modernen Fernverkehrszug erwarten darf: WLAN, Steckdosen, Bordportal, ein Bordrestaurant und sogar einen komplett stufenfreien Einstieg – sofern der Bahnsteig 760 Millimeter hoch ist. Damit sind die ICE L die ersten ICE-Züge, die wirklich barrierefrei nutzbar sind. Drei Rollstuhlplätze, ein Kleinkindabteil mit Spielfläche und ein Familienbereich sind ebenfalls mit an Bord.

Auch für Radfahrer wird’s interessant: Acht Fahrradstellplätze stehen zur Verfügung. Dazu kommen die typisch kurzen, aber breiten Talgo-Wagen mit den einachsigen Laufwerken – ein Design, das in Deutschland bisher nicht alltäglich ist. Von außen erinnert der Zug an die neueren ICE-Baureihen, auch wenn das ursprüngliche Design aus 2019 noch einmal überarbeitet wurde.

Ursprünglich sollten die Züge ab 2023 auf der Verbindung Berlin–Amsterdam unterwegs sein, doch Lieferprobleme verschoben den Start. Nun ist der Einsatz ab Dezember 2025 vorgesehen, und zwar nicht nur nach Köln, sondern auch auf touristischen Strecken wie Köln–Oberstdorf oder nach Sylt. Später sollen die ICE L sogar bis nach Wien und Kopenhagen rollen.

Und damit kommen wir zur spannendsten Frage: Ist das wirklich ein ICE? Mit einer maximalen Geschwindigkeit von „nur“ 230 km/h ist der Zug deutlich langsamer als viele seiner ICE-Brüder, die längst mit 300 km/h über die Schnellfahrstrecken brettern. Genau deshalb sind sich viele Bahn-Fans unsicher, ob der Name ICE hier überhaupt passt – oder ob man es ehrlicherweise nicht doch IC L nennen sollte.

Wie seht ihr das? Ist der ICE L für euch ein richtiger ICE – oder doch eher ein IC im ICE-Mantel? Würdet ihr damit lieber auf langen Strecken fahren, oder erwartet ihr von einem ICE automatisch 300 km/h? Und was haltet ihr von den ersten Bildern des Zuges?